Stärkung von
Youth Leadership
mit der soziokratischen Klassensprecherwahl
Eine Inspiration, wie die Klassensprecherwahl ein wertschätzendes und stärkendes Erlebnis für die ganze Klasse wird und die geeignetste Schüler:innen für das Klassensprecherteam gefunden werden!
Lernziele
Kollaboration &
Co-Kreation
Respektvolle & inklusive Kommunikation
Entwicklung von Führungskompetenzen
Toleranz & Wertschätzung für Vielfalt
Flexibilität & Fähigkeit, Meinungen zu ändern
Der Leitfaden zeigt dir, wie man mit der soziokratischen Klassensprecherwahl ein offeneres und integrativeres Unterrichtsumfeld schafft .
Ãœber das Projekt und die Autoren
Der Online-Leitfaden zur offen Klassensprecherwahl wurde von Lisa Praeg vom Büro für Kollaborationskultur und Partnern erstellt. Es wird von der Europäischen Union unterstützt und finanziert. Der Inhalt dieser Webseite basiert auf dem Handbuch „Wir wählen!", das im Rahmen der Wirkstätten der Utopie finanziert und erstellt wurde und von dem Verein Tage der Utopie zum ersten Mal herausgegeben wurde. Die Ideengeberin dafür ist Lisa Praeg. Die Erfahrungen beim Praktizieren und Lehren der soziokratischen offenen Wahlen in Schulen seit 2017 wurden in diesen Online-Kurs integriert. Ziel dieser Initiative ist es, Bewusstsein für die Vielfalt der Entscheidungsmethoden zu schaffen und konkrete Methoden für gelebte Kollaboration an Schulen zu verbreiten.
Einführung in soziokratische Wahlen
Eine soziokratische Wahl ist keine Abstimmung - sie erfordert mehr Aufmerksamkeit und Überlegung als nur das Ausfüllen eines Stimmzettels.
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Soziokratie lässt sich am besten mit "gemeinsam regieren" beschreiben. Bei der soziokratischen Wahl entscheidet nicht die Mehrheit. Klassensprecher:innen soziokratisch zu ermitteln heißt für alle Beteiligten, über mehrere Stufen hinweg mitzudenken, abzuwägen und zu argumentieren. Solange bis die geeignete Person gefunden ist. Sind alle Schüler und Schülerinnen bereit, sich auf die Regeln und Rituale einzulassen, die mit diesem Ablauf verbunden sind, werden sie mit einigen wichtigen Erkenntnissen belohnt.
Einblicke
Soziokratische Entscheidungen kommen nicht durch Mehrheitsbeschlüsse, sondern nach dem »Kein-Einwand-Prinzip« (auch »Konsent-Prinzip«) zustande. Das heißt, alle Beteiligten werden gleichwertig gehört und in die Entscheidungen mit einbezogen. Im Gegensatz zu demokratischen kann bei soziokratischen Wahlen also niemand überstimmt werden.
Im Wesentlichen handelt es sich um eine offene Nominierung, bei der Entscheidungen nur dann gültig sind, wenn niemand der Anwesenden einen schwerwiegenden und begründeten Einwand im Sinne des vorher formulierten Zieles vorzubringen hat. Das Ziel ist es, eine Person zu finden, die der gemeinsam beschlossenen Rollenbeschreibung entspricht.
Sie kommen durch ein hohes Maß an Mitsprache zustande, das heißt, die Urteilsfähigkeit und das Verantwortungsgefühl jedes beteiligten Individuums spielen eine zentrale Rolle. Soziokratische Wahlentscheidungen zeichnen sich deshalb durch ein entsprechend hohes Maß an Akzeptanz und Nachhaltigkeit aus.
Die Erfahrung zeigt, dass sie besonders für kleine und mittelgroße Gruppen geeignet ist, also dort, wo das Vertrauen zwischen den gewählten Personen und der jeweiligen Gruppe eine wichtige Rolle spielt beziehungsweise, wo es darum geht, die fähigste Person für eine bestimmte Rolle zu finden.
Wenn nur ein kurzes Zeitfenster von 2 Stunden zur Verfügung steht, empfehlen wir, nicht das ganze Verfahren durchzuführen, sondern die verfügbare Zeit für die Vorbereitung und die soziokratische Definition der Rollenbeschreibung zu verwenden und dann mit der geheimen Mehrheitswahl fortzufahren.